Nach vier Siegen in Folge hat es Basketball-Regionalligist Red Dragons Königs Wusterhausen wieder einmal erwischt: Das Heimspiel am Samstagabend in der wegen des Coronavirus zuschauerlosen Paul-Dinter-Halle gegen den Tabellenvorletzten TSG Bergedorf Stargazers verloren die Dahmeländer völlig unerwartet klar mit 65:74 (14:15, 14:26, 21:20, 16:13). Unerwartet deshalb, weil das Dragons-Team im Hinmatch am zweiten Saison-Spieltag noch deutlich mit 95:63 die Nase vorn hatte. Mit 14 Zählern rangiert die Mannschaft von Headcoach Michael Opitz weiterhin auf dem achten Platz.
Opitz wusste auch nach der Begegnung ganz genau, warum sein Team am Ende nicht so wirklich zum Zuge kam. „Wir sind eigentlich richtig gut in die Begegnung gekommen. Leider haben die Schiedsrichter von Anfang an meinem Team die einfachsten Pfiffe verweigert. Dadurch entwickelte sich das Spiel so, dass unser Center Oliver Mackeldanz auf die Außen auswich, weil er bei jedem Ballkontakt massiv angegangen wurde, doch jedes Mal der klare Pfiff der Referees für mich aus unerklärlichen Gründen ausblieb. Mit der Positionsveränderung von Oli waren wir in der Mitte nicht mehr so gefährlich, wie wir es in den Partien zuvor noch waren“, erklärt Opitz.
Gegen die Norddeutschen konnte er endlich wieder auf seinen Routinier Acha Njei (36) zurückgreifen, der in den vergangenen Monaten fehlte, weil der ehemalige Bundesligaspieler (EWE Baskets Oldenburg, Artland Dragons, BG Göttingen) nicht die geforderte 2G-Regel erfüllte. „Acha hat nach der langen Pause seine Sache echt gut gemacht“, lobt er seinen Akteur.
Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (14:15) drehten die Hamburger in den folgenden zehn Minuten so richtig auf. Angetrieben von einem bärenstarken Matej Jelovcic (29 Punkte) sicherten sie sich den zweiten Abschnitt mit 26:14 – eine Vorentscheidung war zu diesem Zeitpunkt schon gefallen. „Der Gegner spielte sich in einen Rausch, den wir leider nicht stoppen konnten. Er machte zwölf Punkte in Folge und war besonders von der Dreierlinie sehr effektiv“, informiert Opitz.
Schwache Dreierquote der Red Dragons
Und genau vor dieser Stärke hatte er noch im Vorfeld des Spiels gewarnt, denn Bergedorf hat aus der Distanz mit aktuell 528 Versuchen von der Dreipunktelinie die meisten der Liga zu verzeichnen. Gegen die Dragons war die TSG besonders erfolgreich, denn von insgesamt 24 Würfen fanden zehn den Weg in den Korb (41,7 Prozent). Im Vergleich dazu die Gastgeber: 18 Versuche, zwei Treffer (11,1 Prozent). Diese schwache Quote des Dragons-Teams machte am Ende auch ganz klar den Unterschied aus, denn die erfahrenen Distanzschützen Andrew Jones (5 Würfe), Souleymane Diallo (2) und Michel Romanarivo (4) brachten nicht einen einzigen Dreipunkteversuch im Ziel unter. Letztgenannter erwischte zudem einen rabenschwarzen Tag gegen Bergedorf, denn am Ende standen bei ihm null Punkte auf der Habenseite.
„Es gab einige Jungs bei mir im Team, die weit unter ihrer Form blieben. Sie haben 24 Mal im Vorwärtsgang den Ball viel zu schnell abgegeben. So kannst du auch gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte keinen Blumentopf gewinnen“, weiß er. Die Gäste konnten mit der klaren Halbzeitführung im Rücken (41:28) die restlichen 20 Minuten Spielzeit ganz entspannt angehen. Zwar kamen die Dragons nach einem 6:0-Lauf noch einmal bis auf 47:54 heran, doch mehr ließen die Stargazers nicht mehr zu. „Jetzt müssen wir die kommende Trainingswoche intensiv nutzen, um am kommenden Sonnabend bei der Auswärtsaufgabe beim SC Rasta Vechta wieder erfolgreich zu sein“, sagt Opitz.
Red Dragons Königs Wusterhausen: Mackeldanz (15), Jones (12), Diallo (11), Njei (10), Salijevic (7), Steffen (6), Hecker (2), Tyrekidis (2), Bihari, Romanarivo.
Quelle: Sportbuzzer | Bild: Oliver Schwadt | Boxscore