Eine richtig starke Leistung zeigte Basketball-Regionalligist Red Dragons Königs Wusterhausen beim Auftritt in Cuxhaven. Nach 40 sehr intensiven und kräftezehrenden Spielminuten gewannen die Dahmeländer, die nur mit sechs Akteuren angereist waren, völlig verdient das Match bei Rot-Weiß mit 61:47 (20:23, 16:8, 12:10, 13:6). Durch den neunten Saisonsieg verteidigten die Dragons (18 Punkte) erfolgreich ihren neunten Tabellenplatz. Cuxhaven bleibt mit zwölf Zählern Elfter. „Was meine Jungs heute für eine Leistung zeigten, war einfach der Wahnsinn, denn ich hatte ja nur sechs Akteure zur Verfügung. Diese haben aber alles in die Waagschale geworfen, um dieses für uns so wichtige Spiel zu gewinnen“, freute sich Headcoach Michael Opitz über den sensationellen Auftritt seines Teams.
Sicherlich einen großen Anteil am Erfolg hatte Kapitän Michel Ramanarivo, der wie Gideon Steffen die kompletten 40 Minuten auf dem Parkett stand, weil mit Leon Hecker nur ein 17-jähriger Spieler auf der Bank saß. Der 38-Jährige zeigte sein bestes Spiel im roten Dragons-Trikot und war mit 27 Punkten auch erfolgreichster Werfer der Partie. Überragend war auch seine Dreier-Quote von 60 Prozent, denn von zehn Versuchen brachte er sechs erfolgreich im Korb unter. „Ich wusste, ich muss heute als Leader vorangehen, da wir mit einem Rumpfkader angereist waren. Im Gegensatz zu einigen Partien zuvor konnte ich diesmal doch einige Würfe aus der Distanz versenken. Das hat mich persönlich gefreut.“
Dabei stand im Vorfeld lange Zeit nicht fest, ob dieses Spiel überhaupt durchgeführt werden konnte. „Aufgrund des Sturms wollten wir die Partie verlegen lassen – ohne Erfolg. Die Liga sagte, wir müssen nach Cuxhaven reisen. Diese Entscheidung war für mich nicht wirklich nachzuvollziehen, da ja sogar eine Unwetterwarnung ausgeben wurde“, sagte Opitz. Auch personell kroch er auf dem Zahnfleisch, denn seine Leistungsträger Oliver Mackeldanz (krank), Acha Njei, Souleymane Diallo (beide gesperrt) und Andrew Jones (Kinderdienst) konnten die lange Reise ins 500 Kilometer entfernte Cuxhaven nicht antreten.
Ohne diese Stammspieler taten sich die Dragons echt schwer, in das Match vor 150 Zuschauern zu finden. Rot-Weiß legte einen absoluten Traumstart hin und führte schnell mit zehn Punkten (14:4). Opitz reagierte und appellierte in einer Auszeit an seine Jungs, locker weiterzuspielen und die Möglichkeiten unterm Korb zu nutzen. Bis zum Ende der ersten zehn Minuten konnten die Dahmeländer den Rückstand deutlich verkürzen (20:23). Im folgenden Viertel drehten die Dragons so richtig auf, denn Cuxhaven wurde nicht viel Zeit zum Durchatmen gelassen. Hinzu kam, dass die Defensive der Gäste unheimlich kompakt und eng stand, sodass Rot-Weiß nur zu acht Zählern kam, die Dragons warfen 16.
Nach dem Seitenwechsel ließen beide Mannschaften gute Wurfmöglichkeiten aus, trotzdem gingen diese zehn Minuten erneut an die Gäste. Mit der hohen Führung im Rücken impfte Opitz seinen Spielern ein, die jeweilige Angriffszeit von 24 Sekunden möglichst lange auszureizen und nicht überhastet den Abschluss zu suchen. Sein Team hielt sich hervorragend an diese taktische Marschroute, sodass auch das Schlussviertel mit 13:10 an die Dragons ging. Überragend war in Cuxhaven auch die Freiwurfquote der Mannschaft, denn von 19 wurden 13 sicher verwandelt (68,4 Prozent). Rot-Weiß hatte da mit 14 von 23 (60,9) einen deutlich schlechteren Wert zu verzeichnen.
Dragons-Damen verlieren bei Liga-Primus
Nicht so gut wie bei den Männern lief es bei den Regionalliga-Frauen der Red Dragons, die auswärts eine deutliche Niederlage kassierten. Bei Tabellenführer TuS Lichterfelde unterlag die Mannschaft von Coach Dirk Stenke mit 42:66 (10:43). Nach der achten Niederlage in dieser Saison stecken die Dragons weiterhin tief im Tabellenkeller fest und müssen weiterhin um den Klassenerhalt bangen. Mit vier Punkten rangieren sie auf dem sechsten Platz. Nur die BG Zehlendorf (4) und die Weddinger Wiesel (2) sind noch hinter der Mannschaft aus dem Dahmeland platziert.
„Wir haben heute erneut ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten meines Teams gesehen. In den ersten 20 Minuten haben wir alles vermissen lassen, was nötig gewesen wäre, um den Tabellenführer zu schlagen. Uns fehlte der Rhythmus im Angriff, wir hatten keinen Mut und die damit fehlende Leichtigkeit. Viele Ballverluste von uns führten zu einfachen Punkten für Lichterfelde“, ärgerte sich Stenke.
Seine Mannschaft startete äußerst schlecht in das Match, denn in den ersten 20 Minuten gelangen ihr nur magere zehn Punkte, während TuS schon 43 auf der Habenseite verzeichnete. In der Pause stellte Stenke noch einmal an einigen Stellschrauben – mit Erfolg. Bereits in den folgenden zehn Minuten konnte seine Team schon zwölf Punkte gegen die Mannschaft aus der Hauptstadt werfen, die unheimlich gut fürs Selbstvertrauen waren.
„Wir haben nach dem Seitenwechsel aus meiner Sicht wirklich-gut dagegengehalten und den Liga-Primus über längere Zeit geärgert. Es reichte aber für uns nur für eine kleine Ergebniskosmetik. Trotzdem wird es wichtig sein, die richtigen Dinge aus diesem schweren Spiel bei TuS mitzunehmen, wenn wir am kommenden Sonnabend beim SV Halle II spielen müssen. Jetzt wird für uns die Trainingswoche bis zum Match so richtig entscheidend sein. Wichtig für uns wäre auch, dass einige kranke oder verletzte Spielerinnen bis Samstag wieder fit und einsatzfähig sind“, so Stenke.
Red Dragons Herren: Ramanarivo (27), Dimitrijevic (11), Steffen (9), Salijevic (7), Bihari (5), Hecker (2).
Lady Dragons Damen: Blume (9), Genc, Hirmke (7), Huesmann (2), Jablonska (2), Koop (2), Schick (19).
Quelle: Sportbuzzer | Foto: Oliver Schwandt | Boxscore Herren | Boxscore Lady Dragons